Widersprüchliches Bali

Hanni • 17. Dezember 2022

Allein auf der Touristeninsel


Das Bali aus dem Reiseführer


Sie möchten eintauchen in die bekannteste Urlaubsinsel der Welt? Kommen Sie nach Bali und erleben indonesisches Lebensgefühl, bestes Wetter an weißen Sandsträngen, Ausflüge in das idyllische Hinterland, Sonnenaufgangstouren und ein aufregendes Nachtleben.

Es gibt Unterhaltung für jeden Geschmack, ob kulturelle Tempelbesuche, Banana-Boat-Cruisen oder Kochkurse zwischen Reisfeldern. Es ist immer angenehm warm, Bali ist das ganze Jahr über ein ideales Reiseziel. 

Sie finden günstige Einkaufsmöglichkeiten und lernen eine bunte, vielfältige, multiethnische Kultur 

kennen. Hinduistische Tempel begeistern mit farbigen Statuen, die Reisterrassen Ubuds gehören zum 

Weltkulturerbe. Sogar Julia Roberts dreht hier Filme!


Das Bali aus Hannis Vorurteilen


Massenhaft Touristen, die oben ohne an einem Strand mit Bettenburgen liegen, völlig überlaufene 

Tempel, in denen Händler einem aufdringlich alles Mögliche aufschwatzen wollen und Touristen alles 

nur durch ihre Fotoapparate sehen. Unzählige Shops von den üblichen weltbekannten Marken in 

Schicki-Micki Einkaufszentren. Die Reisterrassen sieht man vor lauter Verkaufsständen und 

Fotobloggern nicht mehr. Vielleicht gibt es im Norden noch ein paar schöne Flecken und 

möglicherweise gutes Essen, da sich die Ökoszene im Hinterland angesiedelt hat.


Das Bali unserer Reise


Plötzlich sind wir alleine – und das auf Bali. Unsere liebe Reisebegleitung Johanna, die uns durch ganz 

Sulawesi begleitet hat, ist wieder nach Hause geflogen. Und in unserem kleinen Hotel, zu dem uns 

ein äußerst netter, sehr gut englisch sprechender Guide mitten in der Nacht fährt, sind wir die 

einzigen Gäste. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn man mit Touristenmassen gerechnet hat und 

vorher in einer netten Reisegruppe unterwegs war. Aber wir richten uns wie zu Hause ein, die 

Angestellten sind sehr freundlich und sprechen alle sehr gut englisch. Zwischendurch sehen wir sie 

sogar beim gemeinsamen Englischkurs.


Wir können uns hier sehr gut organisieren und ausruhen – nach drei Wochen Abenteuerreise haben 

wir das nötig. Tobi genießt feinstes vegetarisches Essen, Hanni hingegen Haferbrei und Reis mit 

Gemüse und Bali Belly-Tabletten. Wir lassen uns unfassbar günstig von fröhlichen Balinesinnen 

mass(akr)ieren und schwimmen im Pool. Warum ein Pool, wenn das Meer vor der Türe ist, das habe 

ich mich gleich gefragt, zumal das Hotel auf Nachhaltigkeit pocht. Aber der Steinstrand vor dem Hotel 

ist zwar einerseits voller hübscher Fischerboote, die täglich hinausfahren, andererseits auch voller 

Plastik. Und zwar nicht nur am Strand, auch wenn man schwimmen will, dann schiebt man bei jedem 

Schwimmzug einen Flipflop, zwei Plastikstücke und einen Joghurtbecher von sich weg.


Die Einheimischen leben hier gleich nebenan, die Kinder spielen am Strand, die Fischer fahren nachts 

raus und verkaufen ihren Fang oben an der Straße. Wir wollen den Markt gerne sehen und laufen 

nach dem Frühstück einfach drauflos. Statt eines kleinen Spaziergangs kehren wir schweißgebadet 

nach einer Stunde zurück, der Weg war weiter als gedacht und der Fischmarkt hatte schon zu. Dafür 

bekommen wir ein paar Bananen und werden von allen Einheimischen fröhlich begrüßt. Eine ganze 

Schule winkt uns zu, da Touristen hier wohl eher selten vorbeilaufen. Wir entdecken einen 

wunderschönen Tempel – wiederum ist kaum ein Mensch hier, dabei ist der Tempel so farbenfroh 

und dekoriert mit kleinen Opfergaben von den Einheimischen.


Zwei Ausflüge machen wir dann Ende der Woche noch neben all der Verwaltung: einmal zu einem 

schwarzen Sandstrand, weil wir doch gerne im Meer schwimmen und einen Sonnenuntergang 

bewundern wollen. Das Glück des Sonnenuntergangs war uns hold, allerdings haben wir – trotz 

Strand im Norden – einen kleinen Vorgeschmack bekommen, was an Händlern und Touristen im 

Süden zu erwarten gewesen wäre. Und doch ist es anders: unserem netten Fahrer trägt der Kellner 

seine vergessenen Zigaretten hinterher. Wir sind also doch in Indonesien.


Ausflug zwei führt uns zum Schnorcheln – Tauchen können wir nicht, da wir auch noch in die Berge 

wollen und der Wechsel des Luftdrucks sonst zu einer Dekompressionskrankheit führen könnte. Also 

beschließen wir, das Wrack der US Liberty nur von oben anzusehen. Wir fahren durch ein 

touristenleeres Nord-Bali, bis wir zum Tauchspot kommen. Hanni trifft der Schlag, Tobi sagt: Was 

hast du anderes erwartet? Es wimmelt vor westlichen Tauchern und der Fahrer lacht und sagt, wir 

könnten uns wohl nicht vorstellen, was hier zur Hauptsaison los ist. Naja, wir schnorcheln los und 

entdecken zwischen all dem Plastik dann doch noch eine wunderschöne Unterwasserwelt. An dem 

alten Wrack haben sich Korallen und Algen angesiedelt und somit auch farbenfrohe Fischschwärme, 

die um uns herum schwimmen. In der selben Bucht gibt es noch einen Korallengarten und als wir 

hinüberschwimmen, wer begegnet uns da? Eine kleine Karettschildkröte!!! Und das auf Bali! Wir 

waren begeistert und der Eindruck der Schönheit und Eleganz dieser jugendlichen Schildkröte 

beeindruckt und bis jetzt.


Unser Ausflug führt uns weiter nach Amed, wo wir nochmals in wunderschönen Korallen schnorcheln 

und ein Mittagessen am Strand genießen. Und dann geht es in die Berge – trotz aller Vorurteile 

wollen wir den größten Tempel Balis, Besakih, besuchen. Als wir ankommen, schüttet es in Strömen, 

wir sehen keine anderen Touristen. Ein bisschen nass betreten wir anschließend mit einem netten, 

aber schwierig zu verstehenden Guide den Tempel, der für die Hindus Balis von größter Bedeutung 

ist. Täglich finden Zeremonien statt, uns begegnen viele Familien in weißen Kleidern. Touristen sehen 

wir kaum, die Wolken reißen auf und wir genießen die Sicht über Balis Ostküste und die 

beeindruckende Tempelanlage. Auf dem Heimweg passieren wir noch einen riesigen Kratersee mit

Panoramablick auf den höchsten Berg Balis und seine so völlig anders wirkende Dschungel￾Hochgebirgslandschaft. Hier ist Bali am wenigsten so, wie wir es vermutet hatten.


Fazit


Bali ist nett und kann anders sein, als gedacht. Für uns war es eine günstige Zwischenstation, um uns 

zu organisieren. Wer aber Indonesien kennenlernen und neben dem Touristenmainstream reisen 

will, dem legen wir Sulawesi ans Herz. Das ist Indonesien pur. Bali ist mehr light ;-).


Ps: In Bali funktionieren sogar die Sicherheitsgurte!


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