Als wir nach einem Tag strömenden Regens endlich an einem Campingplatz im hohen Norden von Neuseeland angekommen sind, springt Hanni aus dem Van und läuft durch den Regen zur Rezeption. Dort stehen zwei Männer im Weg, die sich angeregt unterhalten. Hanni schlüpft durch sie durch (es regnet!!!) und es entspinnt sich folgendes Gespräch:
Brite (derzeit wohnhaft in Australien):
Oh Mann, was für ein Wetter - wir haben sowas von Pech mit unserem Urlaub!
Neuseeländer (Inhaber des Campingplatzes):
Naja, also soll ich Ihnen noch was verraten? Es regnet die ganze Woche so weiter ;-). Aber wenn deutsche Camper kommen, denen sage ich immer, dass am nächsten Tag strahlender Sonnenschein ist. Ach, übrigens, wo sind Sie denn her?
Johanna:
Aus Deutschland ;-). Aber wir haben festgestellt, dass es in Neuseeland meistens eine Woche regnet, eine Woche schön ist.
Brite: Wir haben nur zehn Tage.
Johanna: Ach, und der Wetterbericht ist sowieso immer falsch. Das Wetter ändert sich hier ständig.
Neuseeländer: Du weißt schon, dass der führende Wettervorhersager in Neuseeland aus Deutschland kommt?
Brite: Oh, ich habe fünfzehn Jahre in Deutschland gelebt!
Johanna: Ui, wo denn?
Brite: Ach, ich war bei der Armee, wir waren vor allem in der Gegend um Hamburg, Hannover, aber auch runter nach Bielefeld etc.
Johanna: Wart ihr auch im Süden? Bei München? An den Alpen? Da ist es besonders schön!
Brite: Aber natürlich, ich bin mit meiner Frau sechs Wochen durch ganz Europa gefahren! Neuschwanstein und so (er spricht das so aus: Njuswanstin).
Neuseeländer: Also München haben wir nicht gefunden.
Johanna: Wie, nicht gefunden??? Es ist schon eine größere Stadt!
Neuseeländer: Naja, wir kamen aus der Schweiz und auf keinem Schild stand Munich ausgeschrieben. Wir sind dann nach Salzburg und Berlin gefahren. (Anm. der Autorin: auf spätere Nachfrage: das war tatsächlich kein Witz, sie wussten nicht, dass Munich auf deutsch München heißt).
Ach, ich war übrigens bei der Marine, wir durften damals als erste Nation nach dem zweiten Weltkrieg den Jangtse mit dem Schiff herunterfahren.
Brite: Na, das dürfte sich nur wiederholen, wenn ihr jetzt dort einfallt...
Der Brite reibt sich seinen Arm und sagt: Ach, es geht jetzt schon wieder, ich packs mal.
Johanna schaut fragend.
Brite: Ach, ich bin auf dem Gras hier auch noch ausgerutscht, wirklich furchtbarer Urlaub. Als wir gestern hier am Flughafen angekommen sind, hatten wir eine Stunde Verspätung. Dann mussten fünf Flugzeuge auf einmal abgefertigt werden und tausend Personen durch die Grenzkontrolle. Deswegen sind wir zu spät zum Wohnwagen-Verleih gekommen. Sie waren gerade noch da, haben uns aber erklärt, dass sie eine Viertelstunde später zugemacht hätten, auch wenn sie die Flugdaten der Kunden haben. Wir hätten dann morgen Früh wieder kommen können... Dann haben wir den Campingplatz angerufen, um zu sagen, dass wir etwas später kommen. Die Dame am Telefon hat erwidert, ob er eigentlich wüsse, dass sie auch ein Leben zu führen hätte. Also ich halte die Gastfreundschaft in Neuseeland nach bisherigem Stand gescheitert. Also Sie (meint den Neuseeländer) sind aber ja sehr nett.
Neuseeländer: Da gebe ich ihnen absolut recht, dass was in Neuseeland nicht stimmt. Wir sind irgendwie nicht wieder richtig in die Pötte gekommen nach Covid.
Brite: Also wir wollten morgen hier eine Bootstour machen, die wurde jetzt auf Freitag verschoben, wo wir abends nach Hobbiton wollten. Das Tongariro-Crossing hat schon für nächste Woche seine Tour verschoben...hoffentlich klappt noch alles.
Neuseeländer: Ach, hoffentlich ist mein Rasen ganz geblieben bei Ihrem Sturz?
Brite: Aber ja, nur ein paar Grashalme haben gelitten, die habe ich wieder zurückgelegt.
Johanna kringelt sich vor lachen.
Der Brite verabschiedet sich.
Neuseeländer: Also, du brauchst nur einen Stellplatz für eine Nacht?
Johanna: Ja, genau, ohne Strom, das wäre toll. Einfach ein Stellplatz, wo wir nicht so nass werden. (Es schüttet draußen weiterhin).
Neuseeländer: Aber klar, ich geb euch den mit Sonnenschein, ohne Regen.
Johanna: Das wäre klasse :-)... mal ehrlich, hört man eigentlich meinen deutschen Akzent?
Neuseeländer (zögert kurz): ein bisschen, aber einige Wörter sprichst du exakt aus wie ein POM.
Johanna: Was ist denn ein POM???
Neuseeländer: Prisoner of Mother England :-). Ach übrigens, die Briten sind bekannt dafür, sich dauernd zu beschweren...
Johanna: Achja, wir Deutschen auch. Aber in der jüngeren Generation wird's besser ;-).
Ps: So geht Völkerverständigung!
WIR SUCHEN EINEN HOF
In aller Kürze
1. 4-10 Hektar landwirtschaftliche Flächen mit kleinem Haus gesucht
2. in Oberbayern oder der Bretagne
3. Wir sind ein motiviertes, hart arbeitendes und gut gelauntes bayerisches Paar.
Was wir suchen
Wir suchen möglichst zusammenhängende landwirtschaftliche Flächen, circa 4 bis 10 Hektar mit einem kleinen Wohngebäude oder der Möglichkeit ein kleines Haus zu bauen. Weitere Schuppen, Geräte etc. sind sehr willkommen.
Gemüse- und Obstanbau, Imkerei und Kleintierhaltung wäre unsere Vorstellung, Hannis zukünftige Pferdekoppel nicht zu vergessen.
Für uns ist nur ökologischer Landbau als Bewirtschaftungspraxis denkbar – ein Hof in Umstellung, oder einen Hof, den man umstellen kann, wären aber ebenfalls super.
Wer wir sind
Wir sind ein junges Paar Anfang dreißig auf der Suche nach einem Bio-Hof, den wir in Zukunft bewirtschaften wollen. Tobi ist von Hauptberuf Seelsorger und hat, neben mehreren Almsommern, bereits das Bildungsprogramm Landwirt erfolgreich absolviert. Hanni war in den letzten Jahren Geschäftsführerin des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und beschäftigt sich seit langer Zeit mit Landwirtschaft & Umweltschutz. Zusammen haben wir 2022 die Halsalm im Nationalpark Berchtesgaden mit Milchkühen, Jungtieren, eigener kleiner Käserei und Almausschank bewirtschaftet. Derzeit sind wir weltweit unterwegs und lernen auf Biohöfen mehr über die praktische Landwirtschaft – von der Arbeit mit der Motorsäge bis zur Blaubeerernte.
Die Freude, eigenes Gemüse/Obst anzubauen, mit Tieren zu leben und täglich in der Natur zu sein, ist für uns ausschlaggebend geworden, um in die praktische Landwirtschaft zu gehen. Wir sind nicht blauäugig, sondern sehr überlegt, wir sind zufrieden ein körperlich anstrengendes Leben auf dem Land zu führen und wir sind glücklich, dass wir zu zweit diese Lebensweise verwirklichen wollen. Sowohl eine Neben- als auch Vollerwerbslandwirtschaft sind denkbar.
Wo
Am liebsten würden wir in der Nähe unserer Familien und Freunde bleiben, das bedeutet im südlichen Oberbayern: nördliche Grenze in etwa die A8 nach Salzburg, westliche Grenze wäre das Allgäu, östlich und südlich könnten es auch ein wenig nach Österreich hineingehen. Sollte jemand ein Grundstück in der Bretagne kennen, das in Meeresnähe liegt, wäre das ebenfalls eine realistische Option.
Finanzierung
Leider sind wir keine Millionäre – daher sind wir darauf angewiesen, dass entweder jemand unsere Idee eines nachhaltigen Hofs super cool findet und uns einen tollen Preis macht oder dass wir uns mit den bisherigen Besitzer*innen auf ein Leibrentenmodell oder eine Pacht einigen. Oder wir finden eine Stiftung oder ein alternatives Finanzierungsmodell, mit denen wir Land kaufen können oder es für eine Institution bewirtschaften. Ideen und Kontaktaufnahmen herzlich willkommen.
Weitere Ideen
Die Zusammenarbeit mit Schulen, die Belieferung einer Ökokiste, ein kleines Hofcafé, ein Stand auf Wochenmärkten, internationale Programme wie Wwoof (wordwide opportunities on organic farms), politisches Engagement für die Region – oder für ganz Europa im Bereich einer enkeltauglichen Landwirtschaft sind für uns denkbar!
Jetzt brauchen wir eure Hilfe
Bitte haltet die Augen und Ohren offen und meldet euch bei uns – auch wenn die Ideen für eine Hof-/Finanzierungsübernahme oder eventuelle Kontakte weit entfernt erscheinen. Jede kleinste Möglichkeit kann uns weiterhelfen und wir sind bereit all diesen Tipps zu folgen, um einen Hof in unserer Heimat oder Wahlheimat zu finden.
Vielen, vielen herzlichen Dank schon einmal an euch ALLE für alle Hinweise und Ideen und bis hoffentlich ganz bald auf unserem eigenen Bio-Hof!
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