Ach, Neuseeland - ich habe da eigentlich immer an das Auenland aus den Herr der Ringe Filmen gedacht. Grün, ökologisch, extensive Tierhaltung, Bio-Lifestyles-Restaurants, Menschen, die auf den Wert der Natur achten.
Wir sind inzwischen seit zweieinhalb Monaten in diesem Land und Neuseeland schaut an manchen Stellen wirklich aus wie die Hobbitlandschaften. Zwei wirklich ökologische Höfe haben wir mit intensiver Suche gefunden, Greenwashing ist zwar vielen Neuseeländern ein Dorn im Auge, aber grundsätzlich allgegenwärtig.
An vielen Stellen sieht man radikal abgeholzte Hügelketten mit tonnenweise Resten an Rinde und Zweigen von Pinien-Monokulturen. Dazwischen schlammige, abgerutschte Hänge, weil der Boden bei schweren Regenfällen einfach heruntergewaschen wird. Viele Straßen sind daher teils einspurig oder weggeschwemmt; in Neuseeland hat es - laut Aussage eines Einheimischen (Kiwi 1) - seit 18 Monaten nur geregnet. Die großen Schäden, die der Zyklon Gabrielle im Januar angerichtet hat, sind zum Teil auch auf diese rücksichtlosen Rodungen zurückzuführen.
Es ist auch nicht unüblich, dass man an Horden von Kühen und Schafen vorbeifährt, die teilweise auf engstem Raum grasen, obwohl wahrlich genug Fläche da wäre. Die Abwässer der Tierhaltung werden einfach ungefiltert in die Wasserwege geleitet, eine Vielzahl an Seen ist nicht zum Schwimmen geeignet, weil sie zu verseucht sind. Bioprodukte findet man kaum, höchstens in größeren Städten gibt es Bioläden, die den Stand von deutschen Reformhäuser von 1970 haben. Kaum jemand ernährt sich ökologisch und selbst an unseren Wwoof-Stationen wurde Glyphosat verwendet, um die Wiese um die Terrassen "schön" zu halten. Die Kiwi-Plantagen (Kiwi 2), Äpfel-Hektare usw. sind reine riesige Monokulturen, die nur von ausländischen Pflückern beerntet werden. Das Gemüse im Supermarkt stammt hingegen aus Australien und der Käse wird aus Europa importiert. So viel zu diesem angeblich so grünen Land. Die Wirtschaft ist es auf jeden Fall nicht.
Da Neuseeland relativ groß ist, aber nur wenige Menschen hier leben, ist aber gottseidank auch viel Platz für echte grüne Landschaften und Wildnis. Wir haben unfassbar schöne und wilde Flusstäler, raue Gebirge, tiefblaue Seen, weiße Gletscher und grünen Hügel gesehen. Sind stundenlang durch Regenwälder mit Riesenfarnen gefahren, haben aber leider nie Kiwi Nummer drei, den flugunfähigen Vogel gesehen. Dafür unzählige andere Vögel, Insekten und Meerestiere! Die Küsten sind oft unverbaut und in den Bergen in der Mitte der Südinsel sieht man kilometerweit kein Haus. Dieses Fehlen von Zivilisation war sehr wohltuend und das, was Neuseeland so deutlich von Europa unterscheidet und macht auch Mut für eine wachsende Weltbevölkerung. Ein bisschen Platz wäre in Neuseeland noch ;-).
Wir hoffen sehr, dass Neuseeland insbesondere in seiner Forst- und Landwirtschaft umdenkt. Das Potential dieser Landschaften, der Natur und der Offenheit der Menschen ist enorm. Wir haben bei Neuseeländern, Franzosen, Engländern, Österreichern und Deutschen gewohnt, - die sich alle miteinander mit vielen weiteren Nationalitäten zwei kleine, klimatisch äußert günstig gelegene und beeindruckende Inseln teilen.
Ansonsten lassen wir an dieser Stelle mal die Fotos sprechen. Der Text soll nur eine kleine Einführung geben, dass nicht jede Ecke in Neuseeland so atemberaubend aussieht :-).
WIR SUCHEN EINEN HOF
In aller Kürze
1. 4-10 Hektar landwirtschaftliche Flächen mit kleinem Haus gesucht
2. in Oberbayern oder der Bretagne
3. Wir sind ein motiviertes, hart arbeitendes und gut gelauntes bayerisches Paar.
Was wir suchen
Wir suchen möglichst zusammenhängende landwirtschaftliche Flächen, circa 4 bis 10 Hektar mit einem kleinen Wohngebäude oder der Möglichkeit ein kleines Haus zu bauen. Weitere Schuppen, Geräte etc. sind sehr willkommen.
Gemüse- und Obstanbau, Imkerei und Kleintierhaltung wäre unsere Vorstellung, Hannis zukünftige Pferdekoppel nicht zu vergessen.
Für uns ist nur ökologischer Landbau als Bewirtschaftungspraxis denkbar – ein Hof in Umstellung, oder einen Hof, den man umstellen kann, wären aber ebenfalls super.
Wer wir sind
Wir sind ein junges Paar Anfang dreißig auf der Suche nach einem Bio-Hof, den wir in Zukunft bewirtschaften wollen. Tobi ist von Hauptberuf Seelsorger und hat, neben mehreren Almsommern, bereits das Bildungsprogramm Landwirt erfolgreich absolviert. Hanni war in den letzten Jahren Geschäftsführerin des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und beschäftigt sich seit langer Zeit mit Landwirtschaft & Umweltschutz. Zusammen haben wir 2022 die Halsalm im Nationalpark Berchtesgaden mit Milchkühen, Jungtieren, eigener kleiner Käserei und Almausschank bewirtschaftet. Derzeit sind wir weltweit unterwegs und lernen auf Biohöfen mehr über die praktische Landwirtschaft – von der Arbeit mit der Motorsäge bis zur Blaubeerernte.
Die Freude, eigenes Gemüse/Obst anzubauen, mit Tieren zu leben und täglich in der Natur zu sein, ist für uns ausschlaggebend geworden, um in die praktische Landwirtschaft zu gehen. Wir sind nicht blauäugig, sondern sehr überlegt, wir sind zufrieden ein körperlich anstrengendes Leben auf dem Land zu führen und wir sind glücklich, dass wir zu zweit diese Lebensweise verwirklichen wollen. Sowohl eine Neben- als auch Vollerwerbslandwirtschaft sind denkbar.
Wo
Am liebsten würden wir in der Nähe unserer Familien und Freunde bleiben, das bedeutet im südlichen Oberbayern: nördliche Grenze in etwa die A8 nach Salzburg, westliche Grenze wäre das Allgäu, östlich und südlich könnten es auch ein wenig nach Österreich hineingehen. Sollte jemand ein Grundstück in der Bretagne kennen, das in Meeresnähe liegt, wäre das ebenfalls eine realistische Option.
Finanzierung
Leider sind wir keine Millionäre – daher sind wir darauf angewiesen, dass entweder jemand unsere Idee eines nachhaltigen Hofs super cool findet und uns einen tollen Preis macht oder dass wir uns mit den bisherigen Besitzer*innen auf ein Leibrentenmodell oder eine Pacht einigen. Oder wir finden eine Stiftung oder ein alternatives Finanzierungsmodell, mit denen wir Land kaufen können oder es für eine Institution bewirtschaften. Ideen und Kontaktaufnahmen herzlich willkommen.
Weitere Ideen
Die Zusammenarbeit mit Schulen, die Belieferung einer Ökokiste, ein kleines Hofcafé, ein Stand auf Wochenmärkten, internationale Programme wie Wwoof (wordwide opportunities on organic farms), politisches Engagement für die Region – oder für ganz Europa im Bereich einer enkeltauglichen Landwirtschaft sind für uns denkbar!
Jetzt brauchen wir eure Hilfe
Bitte haltet die Augen und Ohren offen und meldet euch bei uns – auch wenn die Ideen für eine Hof-/Finanzierungsübernahme oder eventuelle Kontakte weit entfernt erscheinen. Jede kleinste Möglichkeit kann uns weiterhelfen und wir sind bereit all diesen Tipps zu folgen, um einen Hof in unserer Heimat oder Wahlheimat zu finden.
Vielen, vielen herzlichen Dank schon einmal an euch ALLE für alle Hinweise und Ideen und bis hoffentlich ganz bald auf unserem eigenen Bio-Hof!
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