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Wetterlaunen

Hanni • 29. Juni 2022

Die Frage nach dem Blitzableiter


Dieser Artikel ist quasi eine Auftragsarbeit für meine Tante Wuddy. Sie wollte wissen, wie wir denn die Gewitter in den Bergen so erleben. Zu diesem Zweck werde ich euch unten erstmal ein paar Videos verlinken. So zum Beispiel gleich aus der zweiten Woche unserer Almzeit:


Wir waren gerade mit dem Melken fertig, die Kälbchen waren gottseidank im Stall, die Kühe schon wieder draußen und dann tobte ein gehöriges Unwetter auf uns herab. Ich habe es im Grunde gar nicht so heftig empfunden, schließlich waren wir und die Kälbchen (und ein Teil unserer Bauernfamilie, die gerade auf der Alm waren) im Trockenen und sicher untergebracht. Die Frage, ob wir einen Blitzableiter haben, konnte mir zwar keiner beantworten, aber nachdem die Halsalm (oder Vorgängerbauten) seit dem 13. Jahrhundert hier ohne große Zwischenfälle steht, würde es schon gut gehen. Es hat schließlich so stark geregnet, dass ein ganzer Sturzbach vor unserer Hütte entlangrauschte und einigen Kies mitgespült hat. Tobi hat gefilmt, unsere Altbäuerin hat seelenruhig weiter Kränze für die Pfingstmesse gebunden, Hannal, die Bäuerin hat das Wetter beobachtet, um zu wissen, wann ein Moment zum Runterfahren kommen könnte, und Sophie, die jüngste Tochter hat aufgeregt mit Tobi dem Regen zugeschaut. Ich habe den Stall geputzt, denn das war eben gerade dran und am Wetter hätte ich ohnehin nichts ändern können J. Nach dem heftigen Regen sind Tobi und ich später nach unseren Kühen schauen gegangen. Entlang des Wanderwegs, der mehr eine große Wasserlache war. Schlau, wie unsere Kühe sind, verziehen sie sich aber bei Gewitter immer in ein Waldstück und allen ging es wunderbar (das konnten wir feststellen, als wir sie endlich alle hinter den Bäumen gefunden hatten). Also alles gut überstanden und doch glatt mal 75 Tausend Klicks bei Instagram für das Video…


Grundsätzlich erlebt man hier Blitz und Donner schon etwas näher als im Tal. Aber wir sind – im Gegensatz zu meinem städtischen Verhalten früher – sehr wetterberichtfixiert und wissen, wenn ein Unwetter kommt. Dann heißt es nämlich: Kälbchen rein (sie sind noch etwas zart besaitet), Tischdeko in die Hütte räumen und hoffen, dass es bis zur Melkzeit aufhört. Und sonst heißt schlechtes Wetter auch: Juhu, Zeit zum Schlafen. Denn bei Sturm und Regen kommen keine Wanderer :-).


Muss man hingegen die Kühe zum Melken holen und es regnet, hilft es nichts als entweder möglichst wenig anziehen (T-Shirt und kurze Hose) oder den Ganzköperregencape drüber ziehen. Ich präferiere ersteres, denn meistens hört der Regen bald wieder auf und grundsätzlich brauche ich eine gewisse Zeit um die Kühe zu holen und fange dann sowieso an zu schwitzen. Das ist nicht lustig, wenn das Regencape dann auch noch von innen nass wird… und durch Latschen klettern bzw. den Berg hin- und herlaufen, um Kühe zu finden, ist durchaus schweißtreibend. Sie sehen das mit dem Herdenverbund mehr so als Möglichkeit denn als Notwendigkeit. Das hat mich am ersten Morgen, an dem Tobi und ich mit dem Küheholen getauscht hatten, bei Sturm und Regen morgens zwischen 5 und 6:30 Uhr in einen mittelgroßen Nervenzusammenbruch getrieben. Aber: die Kühe waren schlussendlich alle acht im Stall und ich bin weder den Abhang runtergestürzt (war öfter kurz davor), noch habe ich mir eine Blutvergiftung zugezogen, obwohl ich mir alles aufgekratzt habe, noch eine Erkältung bekommen (Jacke, Pulli etc. habe ich nach kurzer Zeit trotz Regens verschwitzt ausgezogen). Seitdem geht Tobi wieder jeden Morgen… nachmittags stehen die Kühe oft schon fast abholbereit vorm Tor!


Ps: Noch ein wetterbezogener Eindruck: wenn der Nebel morgens aus dem Tal hochzieht und die Sonnenstrahlen beginnen durchzublitzen, lieben wir diesen Ort besonders. Und alle Strapazen sind vergessen!


Pps: Genauso, wenn der laue Sommerregen auf die Arme nieselt und ein Regenbogen das Tal umspannt…

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