Plastikkatastrophe

Hanni • 24. November 2022

Warum wir reisen und Dokus nicht reichen


Es war unser Ankunftstag in Sulawesi, genauer gesagt, in dem Moment, als wir an dem winzigen Hafen im Norden von Manado standen und auf unser Boot nach Sahaung gewartet haben:

Plastik überall.


Nun wird es für euch so sein, wie es für mich immer war; jemand schreibt über das viele Plastik im Meer und man ist schockiert. Man stellt sich Plastikflaschen und Tüten vor, die am Strand liegen und fragt sich, wie diese dort eigentlich hinkommen. Denn (Deutsch)-Mann/Frau recycelt ja brav!


Punkt eins: man kann sich nicht vorstellen, welche Mengen an Plastik hier in Indonesien an den Straßenrändern, an den Stränden, im Dschungel, in den Wellen, in den Städten und an jedem noch so abgelegenen kleinen Fleck liegen. Plastiktüten, Plastikflaschen, Fischernetze, Plastikbecher, Strohhalme, Hello-Kitty-Rucksäcke, FlipFlops (reicht für einen Schuhladen pro Strand), Müllsäcke, alle möglichen Verpackungen, Styropor, Kanister, Flaschendeckel und jede Menge weiterer Müll wie Klamotten, Fernseher, Spraydosen, Aluverpackungen, Autoreifen etc. 


Punkt zwei, den ich betone: es ist nicht vorstellbar, wenn man es schwarz auf weiß liest oder eine Doku darüber sieht, welche Mengen an Plastik in anderen Teilen der Welt in der Natur landen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle euch diesen Eindruck nicht vorenthalten, denn er ist – neben all der Schönheit Indonesiens omnipräsent. Egal, wo man ist und wo man hinsieht. Vier Jahre lang habe ich für eine Umwelt-NGO gearbeitet und gewusst, dass wir ein Problem mit Müll im Meer haben. Aber ich habe es einfach nicht in diesem Maß begriffen, wie ich es hier tue. Es ist schrecklich und es macht einen sehr hilflos, wenn man sieht, dass hier fast alle Menschen ihren Müll einfach aus dem Autofenster oder gleich direkt ins Meer werfen.


Punkt drei: Allerdings dürfte einiges von diesem Müll leider auch aus Europa kommen. Wo Unternehmen das, was wir fein säuberlich trennen, an Länder wie Indonesien verkaufen und es dort schlichtweg ins Meer geworfen wird. Unser Konsumverhalten ist also sehr wohl ausschlaggebend und ebenfalls Umweltgesetze, die solch ein Vorgehen von vornherein verhindern. Außerdem sollten wir unser europäisches Verhalten dringend wieder gut machen! Seien es Bildungsprogramme – es gibt dazu tolle kleine Initiativen in Indonesien –, Entwicklungshilfegelder, die in Recyclingprojekte gesteckt werden…ODER


Punkt vier: Auf unserer Reise sammeln Tobi und ich Ideen, was wir weiterhin in unserem Leben anpacken wollen. Auch wenn der Fokus grundsätzlich in der Landwirtschaft liegt, lässt uns derzeit der Gedanke nicht los, dass man auf Sulawesi ein gewinnbringendes Recycling-Unternehmen aufziehen könnte, das erstens aus dem Müll neue Gebrauchsgegenstände macht, zweitens die Menschen für das Müll-Sammeln Geld erhalten, drittens somit neuer Müll verhindert wird, weil beispielsweise Plastikmüll als finanzieller Wert angesehen wird, so dass die Menschen ihn nicht mehr wegwerfen und viertens Arbeitsplätze geschaffen werden.


Sollte jemand Kontakte oder Ahnung haben mit der Müllbranche oder dem Recycling, meldet euch gerne bei uns! Es gibt noch viel zu tun auf der Welt…


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